Good Clothes Fair Pay – für existenzsichernde Löhne
Good Clothes Fair Pay fordert Rechtsvorschriften über existenzsichernde Löhne für die Menschen, die unsere Kleidung herstellen. Ziel der einjährigen Kampagne sind mindestens eine Million Unterschriften von Bürger*innen der Europäischen Union (EU), um die Europäische Kommission aufzufordern, Gesetze zu diesem wichtigen Thema zu erlassen. Die Initiative wird von einer Koalition von Bürger*innen angeführt und von Nichtregierungsorganisationen wie der Kampagne für Saubere Kleidung, politischen Entscheidungsträger*innen und Expert*innen für existenzsichernde Löhne unterstützt.
Good Clothes Fair Pay fordert EU-Gesetze, die Unternehmen, die Bekleidung, Textilien und Schuhe in der EU verkaufen, dazu verpflichten, Maßnahmen für existenzsichernde Löhne in ihren Lieferketten zu ergreifen. Marken und Einzelhändler sollen gesetzlich verpflichtet werden, die Löhne in ihren Lieferketten zu bewerten, Pläne zur Schließung der Lücke zwischen tatsächlichen und existenzsichernden Löhnen aufzustellen und ihre Fortschritte öffentlich bekannt zu geben.
Deine Stimme für faire Löhne – jetzt unterzeichnen!
Derzeit verdienen die meisten Menschen, die unsere Kleidung herstellen, einen Hungerlohn, während die Markenhersteller weiterhin riesige Gewinne machen. Als weltweit größter Importeurin von Kleidung und einer der größten Modemärkte – mit einem erwarteten Umsatz von über 260 Milliarden Euro im Jahr 2022 – muss die EU gegen dieses unfaire und ausbeuterische Modell vorgehen.
Armutslöhne betreffen Arbeiter*innen überall
Die Arbeiter*innen in der Bekleidungsindustrie bekommen zumeist Mindestlöhne, die nur ein Drittel bis ein Viertel dessen sind, was sie und ihre Familien eigentlich brauchen, um über die Runden zu kommen (Quelle: Clean Clothes Campaign: Tailored Wages 2019: The state of pay in the global garment industry & RICHTWERT FÜR EINEN EUROPÄISCHEN BASIS-EXISTENZLOHN, 2018). Trotz zermürbender Arbeitszeiten haben die meisten von ihnen Mühe, gesunde Lebensmittel auf den Tisch zu bringen, in angemessenen Wohnungen zu leben, Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten oder sogar ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die derzeitigen gesetzlichen Mindestlöhne in der Branche, die von den Regierungen der Bekleidungsherstellerländer festgelegt werden, reichen einfach nicht zum Leben aus. Armutslöhne sind in der globalen Bekleidungsindustrie an der Tagesordnung. Sie betreffen Bekleidungsarbeiter*innen überall.
Die Situation hat sich durch die Covid-19-Pandemie noch verschlimmert. Hunderttausende von Beschäftigten wurden für ihre Arbeit nicht bezahlt, als große Markenhersteller Aufträge für bereits produzierte Waren stornierten. Dies hat zu einer schweren humanitären Krise geführt, da die Arbeitnehmer*innen ohne soziales Sicherheitsnetz dastehen und Mühe haben, Nahrung, Gesundheitsversorgung und Unterkunft zu bezahlen.
https://www.youtube.com/watch?v=nslsIeCjpsU
Good Clothes Fair Pay ist keine normale Petition, sondern eine offizielle „Europäische Bürgerinitiative“ (EBI). Dies ist ein wichtiges Instrument der partizipativen Demokratie in der EU, das den Bürger*innen ermöglicht, direkt neue Gesetze zu fordern. Wenn wir unser Ziel von 1 Million Unterschriften erreichen, MUSS sich die Europäische Kommission mit uns treffen, auf unsere erfolgreiche EBI mit einer offiziellen Mitteilung antworten und kann eine Debatte im Europäischen Parlament beantragen.
Beitragsbild: ©GoodClothesFairPay