Entwicklungszusammenarbeit

Viele entwicklungspolitische Gruppen in Sachsen setzen sich für die Armutsbekämpfung weltweit ein und mobilisieren Jugendliche und Erwachsene, Zeit und Ressourcen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in ärmeren Ländern aufzubringen. Beispiele für unser Engagement in diesem Bereich sind das Projekt „genialsozial“ und die Arbeitsgruppe Entwicklungszusammenarbeit.

 

genialsozial – Deine Arbeit gegen Armut

 

genialsozial – Deine Arbeit gegen Armut

Die Idee ist genial und sozial. Mit vielen Kräften können große Dinge bewirkt werden. Sächsische Schüler*innen setzen ihre Kraft für junge Menschen im Globalen Süden ein, damit deren Lebens- und Bildungschancen verbessert und Perspektiven ermöglicht werden können.

Wie das funktioniert? Am letzten Dienstag vor den Sommerferien tauschen Schüler*innen die Schulbank gegen eine Arbeitsstelle.Arbeitgeber*innen können an diesem Tag alle sein: Geschäfte, Unternehmen, Vereine, Institutionen oder Privatpersonen. Erledigt werden einfache Hilfstätigkeiten, für die im Alltag oft die Zeit fehlt. So erhalten die Schüler*innen häufig Einblicke in verschiedene Berufsfelder und können Erfahrungen sammeln.

Mit dem erarbeiteten Lohn werden sowohl Projekte im Globalen Süden als auch soziale Projekte vor Ort in Sachsen unterstützt. An welche Projekte der Entwicklungszusammenarbeit das Geld geht, entscheiden Vertreter*innen der teilnehmenden Schulen auf einer Jurytagung. In dieser Jury können also sächsische Schüler*innen entsendet werden, deren Schulen sich bis zum 31.Dezember des laufenden Jahres zur Teilnahme am Sozialen Tag im Folgejahr angemeldet haben. Auf der Jurytagung im Januar stellen sich die einzelnen Projekte, die sich um eine Förderung durch genialsozial bewerben, vor. Anhand zuvor gemeinsam erarbeiteter Kriterien entscheiden die Schüler*innen über die Vergabe der Gelder. Daraufhin entsteht eine Rankingsliste, nach der die Gelder dann vergeben werden.

Auf weiteren Treffen, die auf das Jahr verteilt sind, können sich die Jugendlichen noch weiter für genialsozial engagieren und sich tiefgreifender mit Themen der Entwicklungszusammenarbeit und Inhalten des Globalen Lernens und der Bildung für Nachhaltigen Entwicklung beschäftigen. Damit ist genialsozial nicht nur eine große sächsische Solidaritätsaktion, sondern auch die Möglichkeit, sächsische Jugendliche aller Schularten mit globalen Perspektiven vertraut zu machen. „genialsozial“ wird in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Jugendstiftung umgesetzt. (Alle Informationen zum Projekt, Ansprechpartnerin: Anyanci Chacón)

Aktiventreffen genialsozial in Torgau 28.-30.10.

 

Im schönsten Herbstwetter trafen sich vom 28.-30.10.2022 die Aktiven im Programm genialsozial in Torgau. Die 17 Jugendlichen beschäftigten sich den ganzen Samstag zum Thema Entwicklungsdiskurs und Bilder in der Entwicklungszusammenarbeit.

Der Workshop „‘Schulter an Schulter‘ – Lass uns über Entwicklung sprechen“ wurde von den beiden Referent*innen Gerardo Palacios Borjas und Christina Monz vorbereitet und durchgeführt. Im Gepäck hatten sie die Ausstellung „Weiß-Schwarz Reboot“, welche das ganze Wochenende für die Schüler*innen zur Verfügung stand. Anhand der Ausstellung wurde der Begriff der Entwicklung kritisch diskutiert und auch koloniale Zusammenhänge in der Entwicklungszusammenarbeit aufgedeckt.

Der gemeinsame Austausch über globale Themen und Zusammenhänge stand damit erneut im Mittelpunkt der Aktiventreffens. Die Aktiven, die zum Großteil „frisch“ dabei waren, beteiligten sich sehr interessiert und engagiert an den Diskussionen und meldeten im Anschluss zurück, viele neue Impulse bekommen zu haben, die sie auch weiter in die Schulen tragen wollen.

Dankbar und mit vielen neuen Eindrücken schauen wir auf das Wochenende zurück und freuen uns auf das nächste gemeinsame Treffen im März.

Genialsozial Schüler*innentagung Mai 2022

Endlich wieder geso! Endlich wieder Schüler*innentagung!

Vom 12.-15. Mai 2022 war es wieder so weit – es trafen sich rund 50 sächsische Schüler*innen, alles Vertreter*innen von Berufs- und Oberschulen sowie Gymnasien, auf Gut Frohberg Nähe Meißen, um sich mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit auseinanderzusetzen. In diesem Jahr konnten die Teilnehmenden wieder an zwei Workshops der Entwicklungszusammenarbeit teilnehmen, die durch Referent*innen des ENS vorbereitet und durchgeführt wurden. Diese drehten sich um die Themen Textile Liefereketten, Klimagerechtigkeit und Ernährungssouverenität. Zusätzlich gab es wieder zwei Workshops, die den Jugendlichen einen ersten Eindruck von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit gaben und Kriterien vorstellten, um diese besser einschätzen zu können.

Alle Workshops waren sehr erfolgreich und die Jugendlichen meldeten nahezu ausschließlich positives Feedback zurück:

„Es war ein sehr schöner Workshop. Wir hatten viel Zeit zum Austauschen und wir konnten viel mitmachen. Am besten hat mir die Gruppenarbeit gefallen, bei der wir die Projekte gestalten konnten. Zuhause werde ich noch weiter über meine Privilegien nachdenken und darüber, wie ich sie nutzen kann, um andere zu unterstützen.“

„Ich werde über meinen Konsum nachdenken und versuchen, nur noch Second-Hand zu kaufen bzw. alte Kleidung von Freund*innen und Familie wiederverwenden. Außerdem werde ich meine Mutter nochmal ansprechen, ob sie mir Nähen beibringen kann.“

„Der Workshop hat mich dazu angeregt, meine individuelle Lebens- und Konsumweise zu verändern/nachhaltiger zu mache und mein persönliches Umfeld davon zu überzeuge.“

Am nächsten Tag zeigte sich auch, dass die Workshops die Schüler*innen gut auf die Projektvorstellung vorbereitet haben. Vier Vereine stellten ihre Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden vor:

  • Ghana, Code for Africa e.V.: Sustainability for youth and women and technology support
  • Madagaskar, Soroptimist International Club Pirna: Nachhaltige Grundschule
  • Ruanda, Root Foundation Germany e.V.: Bau eines Kinderzentrums für sozial benachteiligte Kinder in Ruanda
  • Sri Lanka, Gesellschaft für Entwicklung International Sachsen e.V.: Minderung von Bildungsungleichheiten und Verbesserung der Sanitärversorgung in Sri Lanka

 

Die Jugendlichen stellten den Vereinen viele kritische Fragen, um deren Projekte besser einschätzen zu können. Auf dieser Basis konnten sie am Sonntag über das Gehörte abstimmen. Am meisten Stimmen bekam das Projekt der Root Foundation, welches damit auf jeden Fall gefördert wird, vorausgesetzt die sächsischen Schüler*innen erarbeiten am 04.07. zum Aktionstag genügend Geld. Den zweiten Platz erreichten die Soroptimisten mit ihrem Schulausbau in Madagaskar.

Die Schüler*innetagung war damit auch wieder eine tolle Erinnerung für alle Teilnehmenden. Und wir freuen uns auf alle neuen Aktiven, die beim nächsten Aktiventreffen im Oktober in Torgau mit dabei sein werden.

Ein Rückblick auf das Aktiventreffen genialsozial in Radebeul

Das erste Aktiventreffen 2022 fand am Wochenende vom 18.-20. März in der Jugendherberge in Radebeul statt. Alle freuten sich darüber, dass wir uns wieder in Präsenz treffen und das ganze Wochenende miteinander verbringen konnten. Der Samstag stand ganz im Zeichen des Antragslesen. Denn die 14 Aktiven mussten sich nicht nur durch die Projektanträge arbeiten, sondern danach auch entscheiden, welche der Projekte, die sich in diesem Jahr beworben haben, auch auf der großen Schüler*innentagung vorstellig werden dürfen. Damit diese Entscheidung auf einer guten Basis stehen konnten, wiederholten die beiden Projektmitarbeiterinnen Anayanci Chacón und Emely Weigelt vom ENS e.V. wichtige Projektkriterien. Dabei wurde heiß diskutiert und auch schon das ein oder andere Privileg aufgedeckt, dass die Jugendlichen als „Antragsbewerter*innen“ haben. Nachdem dann beim Antragslesen viele Fragen gestellt wurden, stellten die Schüler*innen sich gegenseitig die verschiedenen Projekte vor und entschieden, dass alle 4 Projekte zur Schüler*innentagung zugelassen werden (um welche Projekte es sich handelt, wird hier bald noch näher erklärt).

Doch neben dem ganzen Austauschen, Dazulernen, Köpferauchen und Bewerten durfte auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Am Ende des Tages wurde im Garten eine (selbstgebastelte!) Piñata aufgebaut, an der sich die Jugendlichen nochmal richtig austoben und am Ende mit Süßigkeiten im Bauch alles Revue passieren lassen konnten.

Vom 12.-15.05. findet die diesjährige genialsozial –Schüler*innentagung statt bei welcher Vertreter*innen aller beteiligten sächsischen Schulen über die erarbeiteten Gelder entscheiden dürfen. Wir freuen uns auf Sonnenschein, viel Spaß und viele neue Erkenntnisse!

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.


Ein Projekt in Zusammenarbeit mit der

Logotest 8 v2

AG Partnerschaft

Mehrmals im Jahr treffen sich Engagierte aus dem Netzwerk, um konkrete Entwicklungszusammenarbeit so zu gestalten, dass sie nachhaltig ist. Dabei gehen sie unter anderem folgenden Fragen nach: Wie werden die UN-Nachhaltigkeitsziele 4 und 17 durch die Zusammenarbeit von sächsischen Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO) mit Partnern im Globalen Süden, vor allem in afrikanischen Ländern, umgesetzt? Welchen Beitrag leistet die sächsische Zivilgesellschaft gemeinsam mit ihren Partnern? Welche Rahmenbedingungen benötigen beide Seiten dafür? (Ansprechpartner: Willy Vetter)

SDG – Sachsen denkt global – Sachsen und Uganda gut vernetzt

Was ist das Ziel des Projekts?
Ziel des Projektes ist es, die sächsische und ugandische Zivilgesellschaft miteinander in Kontakt zu bringen. Gemeinsam mit unserer ugandischen Partnerorganisation bauen wir Partnernetzwerke auf, in denen Akteur*innen aus NGOs, Kultur, Bildung, Kunst, Sport etc. zueinander finden, sich austauschen und Ideen zur Zusammenarbeit schmieden können.
Die Projektkoordinator*innen vermitteln Kontakte, organisieren Veranstaltungen, Weiterbildungen oder Workshops und beraten zu Fördermöglichkeiten.
Zudem informiert ein Internet-Portal über die Partnerschaft, Aktivitäten sowie Engagementmöglichkeiten. (Das Portal befindet sich derzeit noch in Arbeit.)
Das Projekt leistet somit einen Beitrag zur Erreichung des SDG 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“.

Warum gibt es das Projekt?
Ausgangspunkt für das Projekt ist das im Koalitionsvertrag vereinbarte Vorhaben des Freistaates Sachsen, eine Partnerschaft mit einem afrikanischen Land aufzubauen. Der Entscheidungsprozess der sächsischen Regierung wurde durch das ENS begleitet. Nicht zuletzt wegen des starken Engagements von ENS-Mitgliedsvereinen in Uganda fiel schließlich die Entscheidung auf das ostafrikanische Land. Aus dem Prozess heraus entstand der Wunsch, auch weiterhin an der Entwicklung der Partnerschaft auf zivilgesellschaftlicher Ebene beteiligt zu sein.

An wen richtet sich das Projekt?
Das Projekt richtet sich an sächsische Organisationen und Initiativen mit Interesse an partnerschaftlichen Kontakte zur ugandischen Zivilgesellschaft. Dies schließt Organisationen ein, die bereits Kontakte nach Uganda haben und die möglicherweise ausbauen möchten.
Ebenso richtet es sich an Personen(gruppen) der ugandischen Diaspora, die in Sachsen leben.
Nicht zuletzt richtet es sich an die allgemeine Öffentlichkeit und möchte den Menschen in Sachsen das Land und die Menschen Ugandas näherbringen.

Ansprechpartnerin: Ulrike Rosemann