Fachtag „Internationale Partnerschaften gerecht gestalten“ / Symposium „Building Equal International Partnerships“
Nord-Süd-Partnerschaften sind nicht nur ein Weg zur Erreichung der Globalen Nachhaltigkeitsziele, sie bereichern und verbinden die beteiligten Menschen und lassen uns einander als Weltgemeinschaft erfahren. Gleichzeitig prägen ein Selbstverständnis, erlernte Sichtweisen sowie globale Ungerechtigkeiten den Blick auf Länder des Globalen Nordens und Südens, die ihren Ursprung in der Kolonialzeit haben. Für eine Begegnung auf Augenhöhe in internationalen Partnerschaften ist es daher unerlässlich, sich dessen bewusst zu werden und Möglichkeiten eines gleichberechtigten Umgangs miteinander zu erlernen. Der Fachtag beschäftigt sich daher Strategien und Ansätzen, die uns helfen sollen, internationale Partnerschaften gerecht zu gestalten.
Die Teilnahme am Fachtag ist kostenlos. Eine verbindliche Anmeldung ist dennoch erforderlich für eine ressourcenschonende Planung.
North-South partnerships are not only a way to achieve the SDGs, they enrich and connect the people involved and let us experience each other as a global community. At the same time, a self-image, learned perspectives as well as global injustices shape the view of countries in the Global North and South that have their origins in colonialism. For an encounter at eye level in international partnerships, it is therefore essential to become aware of this and to learn ways of dealing with each other on an equal footing. The symposium will therefore deal with strategies and approaches that will help us to shape international partnerships in an equitable way.
Participation in the symposium is free of charge. However, a binding registration is necessary for resource-saving planning.
Programm / Programme
Die Veranstaltung ist in deutscher und englischer Sprache. Eine Verdolmetschung wird angeboten. The event will be in German and English. Interpretation will be provided.
09:30 Ankommen / Arriving
10:00 Begrüßung / Welcome
10:30 Inputs
Margaret Nakato, Geschäftsführerin von Katosi Women Development Trust in Uganda / executive director of Katosi Women Development Trust in Uganda
Rosa Lopez, Eine Welt-Fachpromotorin für Globale Solidarität in Partnerschaften / One World Expert Promoter for Global Solidarity in Partnership
11:30 Pause / Break
11:45 Workshops Teil 1 / Workshops
Workshop A: Dekoloniale Perspektiven auf Partnerschaftsarbeit (Ref. Rosa Lopez)
De-colonial Perspectives of Partnership Work (Speaker Rosa Lopez)
Workshop B: Lokale Strukturen einbinden (Ref. Mara Kayser & Milena Hardt)
Including Local Structures (Speakers Mara Kayser & Milena Hardt)
Workshop C: Changing the Narrative (Ref. / Speaker Erbin Dinkongué)
12:45 Mittagessen im Bistro des BIC / Lunch at BIC
14:00 Workshops fortgeführt / Workshops continued
16:00 Pause / Break
16:20 Offener Austausch mit Musik und Essen / Open exchange with music and food
18:00 Ende / End
Workshops:
Workshop A
Dekoloniale Perspektiven auf Partnerschaftsarbeit / De-colonial perspectives on partnership work
Im Workshop wird es zunächst darum gehen koloniale Kontinuitäten im Kontext von Nord-Süd-Partnerschaften und der „Entwicklungszusammenarbeit“ zu ergründen und zu verstehen. Hierfür schauen wir uns konkrete historische Momente der 500-jährigen Kolonialzeit an und zeigen dabei direkte Verbindungslinien in die heutige Zeit auf. Im zweiten Teil des Workshops werden wir uns gemeinsam machtkritischen und dekolonialen Praxen der „Partnerschaftsarbeit“ annähern.
Wichtig für die Teilnahme an diesem Workshop ist die Bereitschaft für Selbstreflexion auf persönlicher Ebene sowie die kritische Reflexion der eigenen Partnerschaftsarbeit (wenn vorhanden). Außerdem nähern wir uns dem Thema durch interaktive Methoden. Dies bedeutet eine aktive Teilnahme und das einbringen eigener Erfahrungen und Wissen ist unbedingt erwünscht.
The workshop will begin by exploring and understanding colonial continuities in the context of North-South partnerships and „development cooperation“.
North-South partnerships and „development cooperation“. For this purpose, we will look at concrete historical moments of the 500-year colonial period and show direct lines of connection to today. In the second part of the workshop, we will jointly approach power-critical and decolonial practices of „partnership work“.
Important for the participation in this workshop is the willingness for self-reflection on a personal level as well as the critical reflection of one’s own partnership work (if available). We will also approach the topic through interactive methods. This means active participation and bringing in your own experience and knowledge is absolutely desired.
Referentin / Speaker: Rosa Lopez
Workshop B: Lokale Strukturen einbinden (Ref. Mara Kayser & Milena Hardt)
Including Local Structures (Speakers Mara Kayser & Milena Hardt)
Lokale Strukturen einbinden
Der Workshop beschäftigt sich mit der Frage, was die Einbindung lokaler Strukturen für die (Zusammen)Arbeit mit Ländern des Globalen Südens bedeutet, und wie es in der Abriet von arche noVa umgesetzt wird. Dabei geht es auch darum die Herausforderungen und Stolpersteine in den Blick zu nehmen sowie die Erfahrungen der anwesenden Teilnehmer*innen einzubinden.
Including Local Structures
The workshop deals with the question of what the integration of local structures means for (cooperation) work with countries of the Global South and how it is implemented in arche noVa’s work. It will also focus on the challenges and stumbling blocks and incorporate the experiences of the participants present.
(Referentinnen / Speakers Mara Kayser & Milena Hardt)
Workshop C:
Changing the Narrative
In vielen Partnerschaften zwischen Globalem Norden und Globalem Süden sind immer wieder die gleichen Bilder zu sehen und die gleichen Geschichten zu hören. Berichte, Bilder und Erzählungen, die weitgehend koloniale Denkmuster verstärken und rassistische Klischees reproduzieren. Wie wollen wir damit umgehen und wie können wir Theorien zu Diskriminierungssensibilität in die Partnerschaften übertragen, damit wir nachhaltige Partnerschaften basiert auf gegenseitiger Wertschätzung aufbauen können?
Im Workshop reflektieren wir, wie wir die Partnerschaften anhand von Berichten, Bildern und Erfahrungen neu gestalten können. Der Workshop möchte die Teilnehmenden anhand von Reflexionsübungen für einen diskriminierungskritischen Ansatz in Partnerschaften begeistern. Die Teilnehmenden werden auch aktiv üben, ihr Narrativ zu verändern und ihre Haltung zu stärken.
In many partnerships between the Global North and the Global South, the same images can be seen and the same stories heard again and again. Reports, images and narratives that largely reinforce colonial thought patterns and reproduce racist stereotypes. How do we want to deal with this and how can we transfer theories of discrimination sensitivity into partnerships so that we can build sustainable partnerships based on mutual appreciation?
In the workshop, we will reflect on how we can reframe partnerships based on reports, images and experiences. The workshop aims to inspire participants to adopt a discriminatory approach to partnerships through reflective exercises. Participants will also actively practice changing their narrative and strengthening their stance.
Referent*innen / Speakers:
Margaret Nakato ist Gründerin und Geschäftsführerin der ugandischen Organisation Katosi Women Development Trust (KWDT) und Koordinatorin im Uganda-Sachsen Partnerschaftsprojekt. Ihre Arbeit wurde mit mehreren Preisen geehrt, darunter 2021 die International Margarita Lizarraga Medaille der UN. KWDT hat sich zum Ziel gesetzt, den Lebensstandard ländlicher Fischergemeinden am Viktoriasee in Uganda zu verbessern, indem sie in die Lage versetzt werden, sich an ihren Entwicklungsprozessen zu beteiligen.
Margaret Nakato is the founder and executive director of the Ugandan organisation Katosi Women Development Trust (KWDT) and coordinator in the Uganda-Saxony Partnership Project. Her work has been honoured with several awards, including the UN International Margarita Lizarraga Medal in 2021. KWDT aims to improve living standards of rural fisher communities around Lake Victoria in Uganda by empowering them to engage in their development processes.
Rosa Lopez studierte an der Freien Universität Sozial- und Kulturanthropologie im Bachelor und Master. Seit 2012 ist sie Referentin der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Hierbei legt sie ihren Schwerpunkt auf Rassismus, Kolonialismus und koloniale Kontinuitäten im globalen Machtgefüge sowie strukturelle Diskriminierung im alltäglichen Leben. Durch ihre mehrjährige Arbeit als Projektkoordinatorin in einem Städtepartnerschaftsverein konnte sie ihren Schwerpunkt vertiefen und viele konkrete Praxiserfahrungen in der alltäglichen Nord-Süd- Partnerschaftsarbeit sammeln.
Als Eine-Welt-Fachpromotorin für Globale Solidarität in Partnerschaften begleitet, berät und vernetzt sie seit 1,5 Jahren unterschiedliche Akteure im Bereich der Nord-Süd-Partnerschaften auf zivilgesellschaftlicher und kommunaler (Verwaltungs-) Ebene.
Rosa Lopez studied social and cultural anthropology at the Free University in her Bachelor’s and Master’s degree. She has been a consultant in development education work since 2012. Here, she focuses on racism, colonialism and colonial continuities in the global power structure as well as structural discrimination in everyday life. Through her work as a project coordinator in a town twinning association for several years, she was able to deepen her focus and gain a lot of concrete practical experience in everyday North-South twinning work.
As a One World Expert Promoter for Global Solidarity in Partnerships, she has been accompanying, advising and networking various actors in the field of North-South partnerships at the civil society and municipal level for 1.5 years.
Mara Kayser ist Projektleiterin im Bereich Globales Lernen/BNE bei arche noVa.
Milena Hardt ist Länderreferentin für Uganda und Mali bei arche noVa e.V.
Mara Kayser is a project manager in the field of global learning/ESD at arche noVa.
Milena Hardt is a country officer for Uganda and Mali at arche noVa e.V.
Erbin Dikongué ist Projektleiter für „CHAT der WELTEN“ und arbeitet beim RAA Brandenburg.
Erbin Dikongué is project coordinator for „CHAT der WELTEN“ and works for RAA Brandenburg.
Programm Fachtag_Internationale Partnerschaften gerecht gestalten
Programme Symposium_Building Equal International Partnerships
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Anmeldeschluss ist der 8.11.2023
Deadline for registration 8.11.2023