Gegen Gewinne ohne Gewissen: Initiative Lieferkettengesetz startet bundesweit

Überall auf der Welt leiden Mensch und Natur unter gewissenlosen Geschäften deutscher Unternehmen. Zum Jahrestag des Brands in der KiK-Zulieferfabrik Ali Enterprises in Pakistan startet ein Bündnis von Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen eine bundesweite Kampagne.

Berlin, 10. September 2019 – Vor sieben Jahren starben bei einem Fabrikbrand in Karatschi, Pakistan hunderte Menschen, während sie Kleidung für den deutschen Markt produzierten. Der Brandschutz in der Fabrik Ali Enterprises war mangelhaft: Der Hauptkunde KiK interessierte sich zu wenig für die Arbeitsbedingungen bei seinem Zulieferer.

Dieser Fabrikbrand ist kein Einzelfall: Immer wieder kommt es in den Lieferketten von deutschen Unternehmen zu Ausbeutung und Umweltzerstörung. Damit sich das endlich ändert, setzt sich mit der Initiative Lieferkettengesetz ein Bündnis aus 64 zivilgesellschaftlichen Organisationen für einen gesetzlichen Rahmen ein – auch die Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke. Ziel ist es, dass deutsche Unternehmen gesetzlich zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards verpflichtet werden. Außerdem fordert die Initiative, dass Unternehmen für Schäden haften müssen, die mit angemessener Sorgfalt vermeidbar gewesen wären. Das Bündnis hat eine Petition gestartet, um die Bundesregierung zum Handeln zu bewegen.

„Immer wieder gibt es Berichte von brennenden Fabriken, ausbeuterischer Kinderarbeit oder zerstörten Regenwäldern. Das zeigt: Freiwillig kommen deutsche Unternehmen ihrer Verantwortung nicht ausreichend nach. Die Bundesregierung muss endlich einen gesetzlichen Rahmen schaffen, damit Unternehmen Ausbeutung und Umweltzerstörung nicht weiter in Kauf nehmen”, sagte Johanna Kusch, Sprecherin der Initiative Lieferkettengesetz.

Stellvertretend für die vielen Träger- und Unterstützerorganisationen der Initiative waren beim Auftakt in der Bundespressekonferenz Marion Lieser (geschäftsführende Vorstandsvorsitzende OXFAM), Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer Misereor), Ernst-Christoph Stolper (stellvertretender Vorsitzender BUND) und Frank Zach (DGB Bundesvorstand) zugegen.

Ihre Forderungen unterstrich die Initiative Lieferkettengesetz mit einer Aktion vor dem Reichstag: Mit Grabsteinen erinnerte sie an Menschenrechtskatastrophen, die deutsche Unternehmen mitverschuldet haben und die zeigen: Gegen Gewinne ohne Gewissen hilft nur noch ein gesetzlicher Rahmen!

weitere Informationen auf www.lieferkettengesetz.de